Schloss Villa Ludwigshöhe

Nachgefragt: Wie geht’s eigentlich König Ludwigs Villa?!

Fr. Dr. Kaiser-Lahme, „Eine Villa italienischer Art, nur für die schöne Jahreszeit bestimmt und in des Königreichs mildestem Teil” – diesen Wunsch verwirklichte sich König Ludwig I. von Bayern (1786–1868) mit Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben. Sie sorgen nun dafür, dass die Villa nach 6 Jahren Umbauzeit wieder in neuem Glanz erstrahlt. Warum hat das so lange gedauert?

Zunächst muss man wissen, dass nicht nur das Gebäude, sondern auch die Außenanlagen sehr umfangreich saniert werden und wir viel in den Besucherservice investieren. Viel ist schon passiert: Die Fassade inklusive rund 150 Fenster wurden saniert und die Pergola neu gestaltet, die elektrischen Anlagen wurden komplett überarbeitet, genauso die Anstriche. Das allein ist schon eine sehr komplexe Angelegenheit, die viele einzelne Gewerke notwendig macht. Außerdem werden die Flächen und Zufahrten neu geordnet. Auch das Gartendenkmal wird als solches wiederhergestellt, die ganze Entwässerung und neue Zisternen wurden verlegt. Unsere Gärtnerin hat eine neue Obstwiese angelegt, in der zur Förderung der Artenvielfalt lauter alte Sorten angepflanzt werden. Und zuletzt ist man bei einem Denkmal nie vor Überraschungen gefeit. Das betraf bei uns den Dachstuhl, der erneuert werden muss, weil u. a. die Köpfe der Fetten marode waren. An der ein oder anderen Stelle merkt man auch, dass König Ludwig wohl das Geld ausgegangen ist. Schließlich musste er während der Bauarbeiten abdanken und konnte die Arbeiten zum Schluss nicht mehr aus der Staatskasse zahlen. Im Ergebnis werden wir für das lange Warten mit einer generalsanierten Villa belohnt.

Villa Ludwigshöhe Edenkoben

Können Sie sagen, was man auf Schloss Villa Ludwigshöhe zukünftig erleben wird?

Wir haben die Zeit der Schließung genutzt, die historischen Schlossräume neu zu konzipieren. Zukünftig wird die gesamte Geschichte des Schlosses von seiner Erbauung bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erzählt. Dabei werden auch tatsächlich ganz neue Räume wie ein Badezimmer aus den 1980er Jahren zu sehen sein, mit „vergoldeten” Wasserhähnen, das zu einer Gästewohnung für Staatsgäste des Landes Rheinland-Pfalz gehört. Auch das Schlafzimmer König Ludwigs wird ganz neu präsentiert.

Gibt es auch Verbesserungen in Sachen Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit?

Ja, unter anderem werden die Außenanlagen mit weniger Gefälle und neuem Belag deutlich barrierearmer. Im Innern des Schlosses helfen ein Aufzug und Rampen, alle Räume zu erreichen. Natürlich gibt es eine barrierefreie Toilette und barrierefreie Parkplätze. Und was die Nachhaltigkeit angeht: etwas Nachhaltigeres als die Sanierung eines wertvollen Kulturerbes kann ich mir gar nicht vorstellen. Daneben werden wir auch im Betrieb des Schlosses darauf achten, mit Ressourcen sorgsam umzugehen.

Dr. Angela Kaiser-Lahme ist die Direktorin von Burgen Schlösser Altertümer der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.
Die Wiedereröffnung der Villa Ludwigshöhe ist für das Frühjahr 2025 geplant.

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