Queichwiesen - Rundwanderweg (Immaterielles UNESCO Weltkulturerbe)

Ab "Waldfriedhof Bellheim" (L540/ Parkplatz) verbindet der ebene Weg die vier Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde. Er durchquert die Queichwiesen. An den 2 x im Frühjahr (Mai/ Juni) stattfindenden Wässertagen (währenddessen ist der Weg unpassierbar) wird mit Hilfe von Wehren und Schließen der kleine Fluss Queich gestaut und die Anrainerflächen flach geflutet. Die wechselfeuchte Rieselwiesen verbessern den Graswuchs und steigern so die Heuernte. Sie bieten vielen Pflanzen und Tieren, hier vor allem der wachsenden Weißstorchpopulation, wertvolle Naturräume. Als größte noch aktiv genutzte Fläche (seit dem 15. Jh.) in Deutschland ist diese Art der extensiven Landwirtschaft in Kooperation mit weiteren europäischen Bewässerungstechniken seit Ende 2023 als Immaterielle UNESCO Weltkulturerbe anerkannt.

Alternativer Einstig in den Weg ist auch ab der Oldtimerscheune Ottersheim, der Zeiskamer/ Knittelsheimer Mühle oder über die "Queichwiesen-Schleife" ab Schützenhaus Bellheim möglich.

Schwierigkeit
leicht
Strecke
9,1 km
Dauer
2:10 h
Aufstieg
5 m
Abstieg
5 m
Start
Park- und Rastplatz am Waldfriedhof Bellheim, L540 zw. Zeiskam und Bellheim
Ziel
Park- und Rastplatz am Waldfriedhof Bellheim, L540 zw. Zeiskam und Bellheim

Wegverlauf


Wegbeschreibung


Direkt am Startpunk informiert ein erstes Schild über den Lebensraum "Queichwiesen", die mit der Wiesenbewässerung 2018 in die Bundesdeutsche Liste des Immateriellen UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Die nachweislich seit mehr als 500 Jahren angewandte Technik der extensiven, landwirtschaftlichen Nutzung der Queichwiesen wird mit Hilfe von mit Schließen, Wehren, Kanälen und Bächen betrieben. Man kann die markanten Schließen sehr gut in den Offenflächen erkennen. Zweimal im Frühling (ab April und ab Mitte Juli/ beginnend in Landau) wird das Wasser abschnittweise gestaut und die Wiesen geflutet. Die beiden Heuernten im Juni und August werden so ertragreicher. Diese Wiesenbewirtschaftung bietet einen besonderen Lebensraum für teilweise vom Aussterben bedrohte Tiere und Pfalzen. Diese werden auf einem zweiten Schild am Startpunkt (Rastplatz) vorgestellt. Von dieser besonderen Form der landwirtschaftlichen Kulturtechnik profitieren auch die sich immer zahlreicher einfindenden Störche, die hier reiche Jagdgründe finden. Vom Waldfriedhof sieht man auch auf der großen Freifläche rechts neben der Straße, der sogenannten Holzwiesen, einen Storchenhorst, der alljährlich ab etwas Mitte März bis etwa Ende August bezogen wird. Auf dem Queichwiesen- Rundwanderweg hat man immer wieder Aus- und Einblicke auf diesen besonderen Naturraum.

Zum Einstieg in den Wanderweg muss man am nördlichen Ende des Waldfriedhofs Bellheim die L 540 queren, um auf dem straßenbegleitenden Radweg ca. 60 m Richtung Zeiskam zu gelangen. Dort muss man ein weiteres Mal die Straße kreuzen (wegen fehlender Brücken über die Sollach muss leider die Straßenseite gewechselt werden!).

Man läuft jetzt über die offenen Wiesen rechts der Sollach und folgt dem Weg in westlicher Richtung bis in den Wald. Nach ca. 200 m im Schutz der Bäume biegt man nach rechts auf einen gut ausgebauten Waldweg in Richtung Norden ab und folgt ihm, bis man wieder auf die L 540 trifft. Hier muss (leider noch mal) die L540 gequert werden (bitte auf den Autoverkehr achten!), um wieder dem Radweg auf der anderen Seite nördlich zu folgen. Er überbrückt die Queich und den Großgraben. Nach knapp 400 m bietet sich die Möglichkeit die Straßenseite wieder zu wechseln (Achtung Autoverkehr!). Auf der anderen Seite folgt man der Straße ein Stück in Richtung zur Zeiskamer Mühle, Die ehemalige Mehlmühle ist heute mit Hotel und Restaurant mit schöner Außenterrasse ein für Beispiel guter Gastlichkeit in der Südpfalz. Der angeschlossene Parkplatz bietet auch einen alternativen Einstieg in den Rundwanderweg.

Vor dem Eingang zum Parkplatz biegt der Weg rechts ab. Man läuft ein gutes Stück entlang des Fossbachs, bis man nach ca. 1 km an einer Wegkreuzung zu einem überdachten Rastplatz kommt.  Hier findet sich ein weiteres Schild, das die Queichwiesen-Bewässerung informiert. Weiter geht es, indem man an dieser Kreuzung links abbiegt. Das Waldstück hier heißt "Bärenbusch" - es hat wenig mit Bären zu tun. Vielmehr ist es ein Hinweis auf eine alte Bezeichnung für einen Eichenhain. Oberhalb der Waldgrenze knickt der Weg nach rechts ab. Ihm folgt man jetzt in gerader Richtung nach Westen, bevor man links auf einen breiten Wirtschaftsweg abbiegt. Dem gut ausgebauten Wirtschaftsweg folgt man südlich über freies Feld bis zur Queich. Ein Blick nach links und man hat die Queichwiesen vor sich. Schaut man nach rechts erhascht man zwischen der Vegetation einen Blick auf den Haardrand und sieht in der Ferne die stolze Burg Trifels im Pfälzerwald. Kurz bevor man den namensgebenden kleinen Fluss "Queich" überquert, knickt der Weg noch mal kurz nach rechts ab, um dann links auf die Brücke und das andere Ufer zu leiten. Hier befindet sich auch ein Rastplatz mit einer Sitzgruppe.

Man überquert die Queich. Ab hier verläuft der Queichwiesen-Rundwanderweg ein gutes Stück auf dem Queichtal-Radweg. Begegnungen mit Radler*innen sind von daher im Sommer häufiger. Mit gegenseitiger Rücksicht ist das sicher kein Problem. Parallel zum Flüsschen läuft man bis zum nahen Teilungswehr, das das Wasser der Queich und des Spiegelbachs teilt. In den 2000er Jahren wurde das Teilungswehr saniert und mit einer Fischtreppe ausgestattet. An heißen Sommertagen ist es eine Lust seine Füße in das kalte Wasser zu strecken! Seltene Schmetterlinge und Libellen kann man bei ihrem Tanz am Uferrand beobachten. Hier findet sich ein weiterer Rastplatz. An der Außenwand einer kleinen Holzhütte direkt am Teilungswehr hängt eine weiteres Informationsschild zur Wiesenbewässerung, genauso, wie ein Schild, das die Besonderheiten der Fauna und Flora dieses Naturraums erklärt.

Dem Queichwiesen-Rundwanderweg folgt man von hier parallel zum Spiegelbach in östlicher Richtung bis zum Waldrand und biegt dann rechts ab. Im März/April steigt einem der wunderbare Duft des Bärlauchs in die Nase, der sich hier wie ein Teppeich auf dem Boden ausbreitet. Pflücken sollte man ihn wegen der Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen lieber nicht!

Weiter geht es geradeaus bis man, wie auch der Queichtal-Radweg rechts abbiegt. Der nächste Teilabschnitt nach Osten ist auch Teil des Ottersheimer Walderlebnispfads. Insgesamt 13 interaktive Stationen erklären anschaulich den Lebensraum Wald. Ein Spaß nicht nur für kleine Waldforscher.

Nach etwa 1 km (Rettungspunkt Nr.6715-483) steht an einem Kreuzungspunkt ein weiteres Informationsschild zur Wiesenbewässerung an der Queich, das die Besonderheiten für Knittelsheim erklärt. Dem Wanderweg folgt man weiterhin in östlicher Richtung, bis er den Spiegelbach über eine kleine Brücke quert. Erst dann geht es südlich, parallel zum Bach bis zur Knittelsheimer Mühle. An der Knittelsheimer Mühle finden Kinder einen Spielplatz. Man könnte hier alternativ in den Rundwanderweg einsteigen. Um aber zurück zum Einstieg am Waldfriedhof Bellheim zu kommen, folgt man der Straße oberhalb der Knittelsheimer Mühle. An der nächsten Abbiegung rechts findet sich mit der ehemaligen Munitionslore eine Erinnerung an den zweiten Weltkrieg, als durch den Bellheimer Wald ein Schienenstrang gelegt wurde, um auf Loren Nachschub an Werhmaterial für die militärische Linie zu liefern. Die Lore lassen wir auf der rechten Seite und folgen dem Weg in nördlicher Richtung geradeaus bis zurück zum Ausgangspunkt am Waldfriedhof Bellheim. 

 

Unesco Ottersheim Erklärung Wiesenbewässerung ()
Signet Queichwiesen-Rundwanderweg (Esther Grüne)
Vorsicht Bodenbrüter - Leinenpflicht für Hunde (Esther Grüne)
Störche in der Holzwiese zwischen Zeiskam und Bellheim (Esther Grüne)

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