Queichwiesen - Rundwanderweg Imm. Kulturerbe d. Menschheit/UNESCO
Der ebene Rundweg verbindet die vier Orte der Verbandsgemeinde Bellheim und bietet mehrere Einstiege.
Entlang der abwechslungsreichen Strecke entdeckt man die naturräumlichen Besonderheiten der Queichwiesen und lernt die Technik der Wiesenbewässerung kennen. Sie stellt ein ausgeklügelten Systems aus Stauwehren, Gräben und Schließen dar, mit denen zweimal im Jahr (Mai/ Juli) für wenige Tage das Wasser des kleinen Flusses "Queich" gestaut und in die Breite verteilt wird. Die Anrainerwiesen werden dadurch kurzzeitig flach geflutet. Das macht die Heuernte ertragreicher. Als in Deutschland größte Fläche diese Art wurde die Queichwiesenbewässerung in Kooperation mit weiteren 6 europäischen Bewässerungssystemen Ende 2023 als Immaterielle kulturelles Erbe der Menschheit (UNESCO) anerkannt.
Diese sogenannten Rieselwiesen bieten seltenen Pflanzen und Tieren, vor allem dem Weißstorch, wertvolle Naturräume. Außerdem hilft die Wiedervernässung der Böden gegen die Folgen des Klimawandels.
Wegbeschreibung
Die"Queichwiesenbewässerung"wurde 2018 in die Bundesdeutsche Liste, 2023 (zusammen mit 6 anderen europaweiten Initiativen) in die internationale Liste des "Immateriellen Kulturerbes der Menschheit" nach der UNESCO-Konvention aufgenommen.
Die Queichweisen ziehen sich durch die Rheinebene auf 450 ha ab Landau-Mörlheim entlang des kleinen Flüsschens Queich. Die sogenannten wechselfeuchten Rieselwiesen bilden eine extensive landwirtschaftliche Kulturtechnik. Wandernde entlang des Rundwanderwegs finden in der Landschaft nicht nur mit markanten Wehren (im Fluss), Kanäle und Schließen (in den Wiesen) sondern könnens ich auch auch anhand von Schildern entlang des Wegs darüber informieren.
Ende April bis Mitte Mai und dann noch mal im Juli wird das Wasser abschnittweise mit Wehren gestaut und mit Hilfe einse ausgeklügelten Bewässerungssystems in die die Wiesen geleitet. Die Flächenvernässung begünstigt die beiden Heuernten (sogenannte "Maht" und "Omaht") im Juni und August. Die wechselfeuchten Naturräume bieten als Nebeneffekt schützenswerte Rückzugsmöglichkeit für bedrohte Tiere und Pflanzen.
Auch dem Storch gefällt es seit seiner Neuansiedlung in den 90er Jahren hier wieder so gut, dass er mit über 90 Brutpaaren die größte Storchenpopulation in Rheinland-Pfalz bildet. Die langbeinigen Vögel finden in den Wiesen reichlich Beute, die sie zur Aufzucht ihrer Jungen benötigen. Spektakulär, wenn sie sich während der Bewässerung dazu in großen Gruppen sammeln und durch die Wiesen stapfen. Aus sicherer Entfernung (bitte mind. 50 Entfernung einhalten/ Leinenpflicht!) kann man die Tiere z.B. ab "Waldfriedhof Bellheim" auf den "Holzwiesen" (Storchenhorst) beobachten.
Einstieg in den Wanderweg L 540 ab Waldfriedhof Bellheim. Nördlich der Parkbucht muss man die Straße (Vorsicht!) queren, um gegenüber dem straßenbegleitenden Radweg ca. 60 m nördlich zu folgen. Hier muss man ein weiteres Mal über die Straße und läuft jetzt über die offenen Wiesen rechts der Sollach. Achtung! Dieses Teilstück kann während der Queichwiesenbewässerung und ca. 8-10 Tage danach nicht begangen werden (siehe : *"Alternative Wegeführung"). Der Weg führt in westlicher Richtung bis in den Wald. Nach ca. 200 m im Schutz der Bäume biegt man nach rechts auf einen gut ausgebauten Waldweg in Richtung Norden ab und folgt ihm, bis man wieder auf die L 540 trifft. Hier muss (leider noch mal) die L540 gequert werden (bitte auf den Autoverkehr achten!), um wieder dem Radweg auf der anderen Seite nördlich zu folgen. Er überbrückt die Queich und den Großgraben. Nach knapp 400 m bietet sich die Möglichkeit die Straßenseite wieder zu wechseln (Achtung Autoverkehr!). Auf der anderen Seite folgt man der Straße ein Stück in Richtung zur Zeiskamer Mühle, Die ehemalige Mehlmühle ist heute mit Hotel und Restaurant mit schöner Außenterrasse ein Beispiel guter Gastlichkeit in der Südpfalz.
Der Parkplatz an der Zeiskamer Mühle bietet auch einen weiteren Einstieg in den Rundwanderweg.
Am Parkplatz biegt der Weg rechts ab. Man läuft ca. 1 km entlang des Fossbachs bis zu einem überdachten Rastplatz. Hier findet sich ein weiteres Schild, das über die Queichwiesen-Bewässerung informiert. An der Wegkreuzung links abbiegt. Das Waldstück hier heißt "Bärenbusch" - es hat wenig mit Bären zu tun. Vielmehr ist es ein Hinweis auf eine alte Bezeichnung für einen Eichenhain. Oberhalb der Waldgrenze knickt der Weg nach rechts ab. Ihm folgt man jetzt in gerader Richtung nach Westen bis man auf einen breiten Wirtschaftsweg trifft. Achtung! Dieses Teilstück kann während der Queichwiesenbewässerung und etwa 8-10 Tage danach schwierig bis nicht begangen werden (siehe:* "Alternative Wegeführung"). Dem gut ausgebauten Wirtschaftsweg, zu dem dieser Weg hinleitet, folgt man südlich über freies Feld bis zur Queich. Ein Blick nach links und man hat die Queichwiesen vor sich. Schaut man nach rechts erhascht man zwischen der Vegetation einen Blick auf den Haardrand und sieht in der Ferne die stolze Burg Trifels im Pfälzerwald. Kurz bevor man den namensgebenden kleinen Fluss "Queich" überquert, befindet sich auch ein Rastplatz mit einer Sitzgruppen. Von hier kickt der Weg noch mal kurz nach rechts ab, um dann links auf die Brücke und das andere Ufer zu leiten. .
Ab hier verläuft der Queichwiesen-Rundwanderweg östlich zum Teilungswehr (Rastplatz). Begegnungen mit Radler*innen sind im Sommer häufiger. Hier teitl sich seit 250 Jahren das Wasser der Queich und des Spiegelbachs im Verhältnis 3/5 zu 2/5 teilt. In den 2000er Jahren wurde das Bauwerk saniert und mit einer Fischtreppe ausgestattet. An heißen Sommertagen kühlt das kalte Wasser die Füße. Seltene Schmetterlinge und Libellen tanzen dann am Uferrand. An der Außenwand einer kleinen Holzhütte direkt am Teilungswehr hängt eine weiteres Informationsschild zur Wiesenbewässerung, genauso, wie ein Schild, das die Besonderheiten der Fauna und Flora dieses Naturraums erklärt.
Dem Queichwiesen-Rundwanderweg folgt man von hier parallel zum Spiegelbach in östlicher Richtung bis zum Waldrand und biegt dann rechts ab. Im März/April steigt einem der wunderbare Duft des Bärlauchs in die Nase, der sich hier wie ein Teppeich auf dem Boden ausbreitet. Pflücken sollte man ihn wegen der Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen lieber nicht!
Weiter geht es geradeaus bis man, wie auch der Queichtal-Radweg links abbiegt. Der nächste Teilabschnitt nach Osten ist auch Teil des Ottersheimer Walderlebnispfads. Insgesamt 13 interaktive Stationen erklären anschaulich den Lebensraum Wald. Ein Spaß nicht nur für kleine Waldforscher.
Nach etwa 1 km (Rettungspunkt Nr.6715-483) steht an einem Kreuzungspunkt ein weiteres Informationsschild zur Wiesenbewässerung, das die Besonderheiten für Knittelsheim erklärt. Dem Wanderweg folgt man, bis er den Spiegelbach über eine kleine Brücke quert. Erst dann geht es südlich, parallel zum Bach bis zur Knittelsheimer Mühle. An der Knittelsheimer Mühle finden Kinder einen Spielplatz. Um zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung zu kommen, folgt man der Straße oberhalb der Knittelsheimer Mühle. An der nächsten Abbiegung findet sich rechts eine ehemaligen Munitionslore (im zweiten Weltkrieg führte durch den Bellheimer Wald ein Schienenstrang zur Nachschubversorgung von Militärmaterial). An der Lore links dem Weg nördlich bis zum Waldfriedhof folgen.
*Alternative Streckenführung während der Queichwiesenbewässerung:
Während der beiden jährlichen Wiesenbewässerungen (Dauer ca. 4 Tage je Abschnitt in der Zeit von Ende April bis Mitte Mai/ Anfang Juli) und ca. 8-10 Tage danach ist der Weg wegen Wasser und Schlamm nur schwierig und nur mit festem, hohen und wasserdichten Schuhwerk begehbar!
Teilabaschnitte, wie der Weg an der Sollach über die Holzwiese dann ausweichen, indem man nach der 1. Straßenquerung der L 540 auf dem Radweg bleibt und nach Norden bis Zeiskam läuft. Erst dort auf die andere Straßenseite zur Zeiskamer Mühle wechseln.
Schwierig ist während der Zeita auch das Teilstück durch den Bärenbusch ab dem überdachtem Rastplatz. Um auf den Wirtschaftsweg zu kommen, der dann nach Süden zum Teilungswehr führt, bleibt man dort in gerader Linie und wandert etwas nördlicher parallel zum eigentlichen Weg.
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