Willkommen in der St. Wendelinuskapelle in Essingen bei Landau!
Die St. Wendelinuskapelle ist das älteste Gebäude im südpfälzischen Dorf Essingen: Sie wurde bereits um 1000 urkundlich erwähnt und 1280 der Jungfrau Maria geweiht. Seit 2020 ist sie Teil der mit der Jakobsmuschel geschmückten Kulturdenkmäler im europäischen Projekt „Sternenweg/Chemin des étoiles“.
Der Innenraum der Wendelinuskapelle beeindruckt mit „al secco“-Wandmalereien aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Die prächtigen Bilder im Chorgewölbe des Turms, die Motive zur Jungfrau Maria als zentralem Thema zeigen, sowie Fragmente im Langhaus, erzählen Geschichten wie die Verkündigung der Geburt Jesu, den Traum des Josef, die Überreichung der Geschenke durch die Heiligen Drei Könige, die Flucht nach Ägypten und den zwölfjährigen Jesus im Tempel. Ortstypische Bezüge, darunter Details des ehemaligen Essinger Schlosses und der damalige Ortsherr Balthasar von Rosenberg, sind ebenfalls eingearbeitet.
Zwischen 2017 und 2019 wurde der Dach- und Glockenstuhl des Turms renoviert. Im Zuge dessen wurde auch die sogenannte „Hitler-Glocke“ von 1936 gegen eine neue Glocke ausgetauscht. Die Glocke aus dem Dritten Reich wurde als Dauerleihgabe dem Historischen Museum der Pfalz in Speyer übergeben.
Die St. Wendelinuskapelle ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Architektur. Der einfache Saalbau des Kirchenschiffs, früher mit einer steinernen Kanzel, Empore und Alsecco-Malereien ausgestattet, steht im Kontrast zum wuchtigen zweigeschossigen Turm aus dem 13. Jahrhundert. Dieser beherbergt im unteren Geschoss den mit spätgotischen Wandmalereien versehenen Chor und im Obergeschoss die Glocke. Der Turm krönt sich mit einem vierseitigen Spitzhelm und ist ein markantes Wahrzeichen von Essingen.
