Pfälzer Tabak wurde und wird nach strengen Qualitätsrichtlinien erzeugt. Die Anzucht der Jungpflanzen erfolgt ab März im Frühbeet, die Auspflanzung der ca 10-12 cm großen Setzlinge findet nach den letzten Nachtfrösten im Mai statt. Bis zum Juli wachsen die Pflanzen auf Höhen bis 2 m und werden an ihren Spitzen von einem lieblichen rosa Blütenkranz umgeben. Die Ernte beginnt in der Regel ab Juli und reicht bis in den September hinein. Dass Abernten von Hand erfolgt blattweise von unten nach oben in 3 Schritten. Direkt nach der Ernte werden die Blätter mittels einer Einnähmaschine zu „Bandelieren“, das sind ca 1,5 m lange Blattbänder zum Aufhängen vorbereitet. In den Tabakschuppen, heute vermehrt in Trockenöfen, können die Tabakblätter trocknen. Verschiedenste Mechanismen zum Öffnen und Schließen der Holzlamellen ermöglichen eine optimale Luftzufuhr während des Trocknungsprozesses. Luftgetrocknete Tabake sind in der Regel aromatischer, kräftiger und weniger süß als die heißluftgetrockneten Tabake. Sie finden deshalb in der Zigarren -und Pfeifentabakindustrie Verwendung. Die Beurteilung des Reifegrades erfordert eine hohe Sachkenntnis. Faktoren wie Farbton, Glimmfähigkeit, Nikotin –und Nitratgehalt werden im Wesentlichen vom Erntezeitpunkt bestimmt. Heute sind bei uns die Tabaktrockenschuppen in ihrer ursprünglichen Funktion nicht mehr in Betrieb. Doch sie präsentieren sich als pittoreske Zeugnisse einer vergangenen landwirtschaftlichen Kultur und tragen durch ihre architektonische Ausstrahlung wesentlich zum Dorfbild unserer Dörfer bei.
