Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels

Der liebevoll restaurierte Stadtkern rund um die Gerberhäuser entlang der Queich bietet schöne Gelegenheiten zum Spazieren und Einkehren. Überragt wird die Stauferstadt von der berühmten Kaiserburg Trifels und den Ruinen Anebos und Scharfenberg. Umgeben von Wald, Wiesen und Weinbergen ist Annweiler am Trifels idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen, Rad- und Mountainbiketouren durch den Pfälzerwald sowie Ausflüge an die Weinstraße. 1116/1118 wurde Annweiler erstmals urkundlich erwähnt. 1219 erhob der Stauferherrscher Friedrich II. das Dorf zur freien Reichsstadt. Damit ist sie die zweiälteste Stadt der Pfalz nach Speyer. Heute hat Annweiler am Trifels rund 7.500 Einwohner und ist Sitz und Namensgeber der Verbandsgemeinde. 

Schwierigkeit
leicht
Strecke
0,8 km
Dauer
30 m
Aufstieg
5 m
Abstieg
5 m
Start
Messplatz, Annweiler am Trifels
Ziel
Rundtour

Wegverlauf


Wegbeschreibung


Ausgangspunkt des Rundgangs ist der Messplatz

 Der Messplatz mit der wieder offengelegten Queich ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Hier befindet sich das Rathaus der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels von 1991/92 und die Touristinformation der Urlaubsregion Trifelsland. Die Queich fließt unter dem Gebäude hindurch und tritt in künstlerisch gestalteter Umgebung wieder ans Licht. 

Mit dem Rücken zum Gebäude der Verbandsgemeinde geht es an der Queich entlang zur nächsten Station.

Schipka-Pass wird der schmale Durchgang zur mittelalterlichen Altstadt genannt. Seinen Namen hat er angeblich, weil hier ein alter Mann seine Erlebnisse aus dem russisch-türkischen Krieg erzählt hatte. Der Schipka-Pass war damals als Gebirgspass heftig umkämpft. Zutreffender aber dürfte die Tatsache sein, dass der Schipka-Pass im Mittelalter der schmalste Einlass in die Stadt war und an einen Gebirgspass erinnerte. Hier musste die Ladung der Fuhrwerke auf Schubkarren umgeladen werden. 

Durch den Schipka-Pass hindurch findet sich linkerhand das Museum unterm Trifels.

Das Museum unterm Trifels bietet eine imteressante Darstellung Annweilers von der Vorgeschichte bis zum Industriezeitalter und widmet sich besonders der Geschichte des Trifels und der Staufer. Eine historische Gerberwerkstatt veranschaulicht dieses alte Gewerbe, das einst die Stadtgeschichte mitbestimmte. Wechselnde Sonderausstellungen. 

Sie sind nun in der Wassergasse

Am Beginn der Wassergasse neben dem Museum befinden sich Reste der alten Stadtmaue, die hier die Ostgrenze der mittelalterlichen Stadt markierte. Das Mühlrad trieb ehemals eine Lohmühle an. 

Durch die Wassergasse hindurch überqueren Sie die Hauptstraße und erreichen die Gerbergasse.

Stadtmühle - Das Wasserrad war früher der Antrieb für eine Getreidemühle. Es erinnert an die einstige Bedeutung der Mühlen entlang der Queich, die für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wichtig waren. 

Weiter führt der Stadtrundgang durch die Gerbergasse

Die Gerbergasse trägt ihren Namen zu Recht. Seit dem 16. Jahrhundert sind Gerber in Annweiler nachgewiesen. Das Gerberhandwerk wurde von den Hugenotten hierhergebracht. Zeitweilig waren in Annweiler  bis zu 36 Gerber ansässig, die hier an der Queich genügend Wasser zur Ausübung ihres Gewerbes vorfanden. Die Häuser der Gerber erkennt man an den Dachabstufungen, die als Trockenspeicher für die Felle dienten. 

Exkurs: Wenn Sie am Ende der Gerbergasse angelangt sind haben Sie die Möglichkeit noch die Kapelle zu unserer lieben Frau zu besuchen. Gehen Sie dafür rechts über den Parkplatz Villa Gotthold, weiter links die Zweibrückerstraße entlang. Überqueren Sie diese kurz vor dem Bahnübergang und Sie finden rechterhand nach dem Bahnübergang die Kapelle. 

Die Kapelle wurde im Jahre 1429 geweiht und ist somit das zweitälteste Gebäude der Stadt. Sie ist geschmückt mit üppigen gotischen Wandmalereien. Jahrhundertelang in Vergessenheit geraten hat man die wertvollen Bilder erst 1930 wiederentdeckt, freigelegt und aufwendig restauriert. 

Am Ende der Gerbergasse halten Sie sich links und gelangen durch die Gasse zum Storchentor. 

Das Fachwerkhaus von 1560 ist das älteste Gasthaus der Südlichen Weinstrasse. An dieser Stelle stand früher das Storchentor, das westliche Stadttor der zerstörten Stadtbefestigung. 

Sie befinden sich nun in der Altenstraße. Das Gasthaus linkerhand geht es weiter zum Prangertshof, dieser befindet sich nach ca. 100 Metern auf der linken Straßenseite. 

Am Pranger wurden im Mittelalter Ehrenstrafen vollzogen. So mussten beispielsweise ein Bäcker, der zu kleine Brötchen gebacken hatte, dort ausharren. Der Pranger diente aber nicht als Folterinstrumen. Die Geißböcke am Brunnen sind nicht zufällig hier - sie geben den Bürgern Annweilers ihren Spitznamen. 

Lassen Sie den Prangertshof linkerhand liegen und gehen Sie weiter über die Altenstraße bis Sie nach ca. 50 m an der Ecke Hauptstraße auf das Keysereck stoßen.

Schmuckstück des Rathausplatzes ist das Keyser'sche Anwesen, ein schöner Fachwerkbau mit reich geziertem Erker aus dem Jahr 1634. Tipp: Gegenüber, im Hof der ehemaligen Trifelsapothek, befindet sich ein interessanter Kräutergarten.  

Mit dem Keysereck im Rücken blicken Sie auf den Rathausplatz und auf das Rathaus der Stadt Annweiler am Trifels

Erbaut 1950/51 ist das Rathaus der Stadt Annweiler am Trifels erstaunlich jung. Umso älter ist sein Bewacher, Kaiser Friedrich II. (Enkel von Kaiser Friedrich I. Barbarossa), der im Sandstein gehauen an der linken Ecke des Gebäudes thront (geschaffen von O. Rumpf). Im Rathaus befindet sich ein Fresko von 1952/53 des Malers Adolf Kessler: es zeigt links die Verleihung der Stadtrecht an Annweiler durch Friedrich II. und rechts den Einzug Kaiser Heinrichts VI. in Palermo. Es ist im Rahmen einer Stadtführung zu besichtigen. Der Rathausplatz, nach der Zerstörung von 1944 neu entstanden, ist gesäumt von Häusern mit Arkadenfronten. Ein Brunnen vermittelt einen geschäftigen Eindruck: da wird Wasser geschöpft, ein Lohgerber tritt in die Eichenlohe, man sieht einen Stadtwächter und einen Leinenweber. Die Figuren stammen von dem Künstler Karlheinz Zwick aus Gräfenhausen. 

Überragt wird der Rathausplatz gegenüber der Häuserreihe mit Arkadenfront von der Stadtkirche. 

Die protestantische Stadtkirche wurde nach ihrer Zerstörung 1944 in ihrem heutigen Zustand 1952 erbaut. Erhalten aber ist als ältestes Bauwerk der Stadt der Turm der Kirche aus dem Jahre 1153 - Sehenswerkt sind die Glasmalereien im Inneren. 

Gehen Sie am Rathaus rechterhand vorbei gelangen Sie zu einem kleinen Brunnen. 

Dieser Brunnen ist alte Marktbrunnen, der früher direkt auf dem Marktplatz stand. Neben dem Brunnen an der Wand des Rathauses wundert man sich heute vielleicht über die Schilder, die Richtung Ambert und Gorgonzola weisen. Das sind Partnerstädte der Stadt Annweiler am Trifels. 

Mit dem Brunnen im Rücken geradeaus weitergehend erreichen Sie die Hauptstraße. Biegen Sie links ab und nach ca. 150 m können Sie links abbiegen und gelangen zurück zum Startpunkt, dem Messplatz.

Weitere Möglichkeiten, den Rundgang zu erweitern:

I. Sie gehen weiter und erreichen am Ende der Hauptstraße auf der gegenüberliegenden Straßenseite den Hohenstaufensaal (Landauerstr.)

Der Hohenstaufensaal ist das Veranstaltungs- und Kulturzentrum der Stadt, in dem Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und vieles mehr stattfinden. Außerdem beherbergt er einige der Kessler-Fresken und ein modernes 3D-Digitalkino. 

II. Aus der Hauptstraße kommenden biegen Sie links in die Saarlandstraße ab und folgen der Straßenführung ca. 170m. Vor der Linkskurve gehen Sie nun rechterhand in die Straße Am Bangert. Nach ca. 100 m erreichen Sie den Eingang des Ambert-Parks.

Der Park, ehemals in Privatbesitz, wurde 1998 der französischen Partnerstadt Annweilers, Ambert, gewidmet. Sehenswert ist hier der alte Baumbestand. 

Nach einer Runde durch die kleine Parkanlage können Sie der Saarlandstraße weiter folgen und erreichen rechterhand die Kirche St. Josef. 

Die 1866-68 im schlichten neugotschen Stil errichtete kath. Kirche birgt ein Fresko-Gemälde von Adolf Kessler. Es zeigt auf der linken Siete die Kreuzzugspredigt des Bernhard von Clairvaux. 1146 und den Aufbruch der Kreuzritter zum Heerzug gegen Jerusalem und auf der rechten Seite die Eußerthaler Zisterziensermönche bei ihrem Dienst an den Reichskleinodien auf der Burg Trifels. 

III. Alternativ können Sie auch von der Hauptstraße aus rechterhand über die Burgstraße die Markwardanlage, den Kurpark der Stadt, erreichen. 

Der Kurpark des Luftkurortes Annweiler mit Weiher und schönen Spazierwegen, seltenen Bäumen, Pflanzen und Blumen, sowie einem Spielplatz, Wassertretbecken und Minigolfanlage ist Markward von Annweiler (1140 - 1202) gewidmet. Er diente sich unter der Stauferdynastie aus dem Stand der "Dienstleute" zu einem der mächtigsten Vertreter aus dem Mittelstand hoch. Markward von Annweiler wurde zum Reichstruchsess ernannt, sowie zum Herzog von Romagna und Ravenna, auch Reichsverweser von Sizilien sowie Vormund für Friedrich II.  

 

 

 

1 "Messplatz" Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
1 Trifelsblick vom Messplatz - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Dirk Wohlrabe )
2 "Schipkapass" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
3 "Museum unterm Trifels" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Dominik Ketz)
4 "Wassergasse" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Christian Fernandez Gamio)
5 "Stadtmühle" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Dominik Ketz)
6 "Gerbergasse" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Dominik Ketz)
7 "Kapelle zu unserer lieben Frau" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Christian Fernandez Gamio)
8 "Storchentor" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
9 "Pranger" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
10 "Keysereck" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
11 "Rathausplatz" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
12 "Stadtkirche" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
13 "Brunnen am Rathaus" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Christian Fernandez Gamio)
14 "Hohenstaufensaal" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
15 "Ambertpark" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
16 "kath. Kirche" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels ()
17 "Markwardanlage" - Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels (Christian Fernandez Gamio)
Blick auf Stadt Annweiler am Trifels vom Sommerfelsen (Axel Brachat)

SÜW Erlebnis App


Wir nehmen Sie mit auf eine interaktive Entdeckungsreise an die Südliche Weinstraße: Die App mit all ihren Funktionen ist auch offline verwendbar.

TrifelsErlebnisWeg von Annweiler hinauf zur Burg Trifels

  • Augmented Reality Elemente u.a. mit Clara und Johann
  • Hör-Erlebnisse und Filme mit historischen Zeitzeugen
  • 360° Grad Ansichten von Sehenswürdigkeiten
  • Panoramabild mit Zoom-Funktion
  • Wissenstexte für Erwachsene und Kinder
  • Quiz mit ritterlicher Überraschung

Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels

  • Entdecken Sie die historische Altstadt mit interessanten Audio Elementen
  • 3D Stadtmodell von Annweiler am Trifels

Keschde-Erlebnisweg

  • Auf diesem Weg erfahren Sie Spannendes rund um die Esskastanie in der Pfalz
  • Hör-Erlebnisse und Filme über die Keschde
  • 360° Grad Ansicht Slevogthof oberhalb von Leinsweiler

Alle enthaltenen Wege verfügen über eine Übersichtskarte mit Wegverlauf.